Meine Lieblingsbassgitarre, eine Fender Modern Player Telecaster Butterscotch mit neugestaltetem Pickguard aus Zebrano-Holzfurnier, grün-/gelblich gebeizt, erinnert an Brasilien. Die Idee hierzu entstand im Fußballweltmeisterjahr 2014.
Über die Bassgitarre fand ich den Weg zum E-Cello. Da aber auch hochpreisige E-Celli im Korpus nur aus Sperrholz, Multiplexholz oder aus aneinander geleimten Holzleisten bestehen, die dann lackiert oder in der Oberfläche mit Furnier beklebt werden, kam der Wunsch nach einem E-Cello aus massivem Holz auf. Da der Markt hier nicht wirklich etwas bot, war eigene Kreativität gefordert.
Ein E-Cellokörper sollte aus Hartholz bestehen, da die Abnahme des Tones mittels Piezotechnik am Cello-Steg ein Gegenstück zum Stegdruck braucht; weiterhin werden auch die Saitenschwingungen auf den Cellokörper übertragen. Versuche mit weichen Holzarten als Korpus brachten nicht den gewünschten Hör-Effekt.
Aus frisch geschlagenem Holz mit technischer Schnelltrocknung gesägte Bohlen neigen häufig zum Reißen. Deshalb bot es sich an, den Korpus für das erste E-Cello aus dem Eichenholz-Fachwerk eines mehrere Jahrhunderte alten Hauses zu fertigen. Das E-Cello hat keinen Stachel, sondern wird beim Spielen von einem Ständer gehalten.
Die Saitenwirbel, das Griffbrett und der Saitenhalter aus schwarzem Ebenholz sowie der Saitensteg aus Ahorn sind nicht selbst gefertigt, sondern als Bauteile im Fachhandel für den Instrumentenbau erworben und dann dem Instrument angepasst.
Die ersten Versuche, den Ton mit Piezoplättchen abzunehmen, brachten nicht den gewünschten weichen Ton, der an ein akustisches Cello erinnert. Erst der Einsatz von Piezofilm brachte hier passable Hörergebnisse. Dieser Tonabnehmer liegt unter den Füßen des Saitenstegs. Bevor der vom Piezo oder Piezofilm erzeugte Ton in einen Bassgitarrenverstärker oder besser in eine PA-Anlage gelangt, muss das hochohmige Signal unbedingt in ein niederohmiges Signal gewandelt werden. Für diese Elektronik gibt es im Internet unzählige Schaltungsbeispiele. Das Experimentieren mit verschiedenen Werten der Kondensatoren und der Widerstände zum jeweils eingesetzten Piezo bzw. Piezofilm brachte hier einen guten Klang im Vergleich zu einem akustischen Cello. Eine Politur mit Hartwachsöl schafft eine seidig glänzende Oberfläche.