Mit dieser Gitarre wollte ich eine E-Gitarre aus außergewöhnlichem, eindrucksvollem Massivholz bauen, hierbei sollte sie aber deutlich gewichtsreduziert sein. Ich habe mich für eine Kombination aus Zebrano- und Bocoteholz entschieden. Zebranoholz ist mit seiner streifigen hell- und dunkelbraunen Maserung optisch ein Hingucker und als Hartholz steifig genug, um die Zugkräfte der Saiten aufzufangen.
Die Gitarre ist mit einem durchgehenden Hals konstruiert, allerdings habe ich, um Gewicht zu sparen, das Korpusholz verringert. Nach meiner Meinung ist das Volumen des Korpusholzes nicht so klangentscheidend, wie es häufig in der Literatur dargestellt wird. Die äußere Gitarrenform ist beibehalten, damit die Gitarre mit dem unteren Rand beim Spielen gut auf dem Oberschenkel des Beines liegt. Der obere Rand sorgt dafür, dass der Tragegurt einen vorderen Ansatzpunkt findet, der die Gitarre beim Spielen ausgewogen am Gurt hängen lässt.
Der durchgehende Hals ist aus Stabilitätsgründen zweimal aufgesägt und mit Sperrstreifen aus Irokoholz verklebt. Dieses Holz ist von der Farbe mit dem Zebranoholz identisch, so dass die Streifen im Gesamtbild kaum zu erkennen sind. Das durchgehende Griffbrett ist aus Bocoteholz, das sich mit seiner stark dunklen Maserung vom helleren Zebranoholz abhebt.
Statt der im Handel für E-Gitarren üblichen Sattelbreite von 42 bis 47 mm habe ich mich an der Sattelbreite von Konzertgitarren orientiert und diese E-Gitarre mit einer Sattelbreite von 50 mm konstruiert. Damit ist die Gitarre für diejenigen, die an die Sattelbreite der Konzertgitarre gewöhnt sind, ohne Umgewöhnung zu spielen.
Da ich aus Designgründen nur einen Pickup-Tonabnehmer verbauen wollte, habe ich mich für einen Humbucker-Pickup entschieden und den Duesenberg CrunchBucker eingesetzt; diesen aber von der üblichen Halsposition etwas in Richtung Steg verlagert. Dies hat den Vorteil, dass das Griffbrett der Gitarre damit über 24 Bünde verfügt. Wegen des schöneren Aussehens ist das Gehäuse des Pickups mit Zebranofurnierholz um klebt und in eine gerundete Form gebracht. Die zwei Spulen des Humbuckers lassen sich in vier Schaltungen verbinden. Erstens als Humbucker seriell, zweitens parallel, drittens eine Spule als Single Coil und viertens als Pseudo Single Coil, falls Brummstörungen auftreten.
Die passive Elektronik habe ich aus optischen Gründen seitlich im unteren Rahmen der Gitarre verschwinden lassen, so dass die Maserung des Zebranoholzes in der oberen Decke nicht gestört wird. Damit die Drehknöpfe des Volumenpotis und des Wahlschalters für die Verdrahtung des Pickups geschützt im Korpus verschwinden, die Steckerbuchse jedoch nicht zu tief im Rahmen sitzt, ist das Grundplattenholz des Elektronikfaches entsprechend der Korpusform und der Einbautiefe der Drehknöpfe gebogen.