Um den Basspart in der Musikgruppe unterschiedlich zu gestalten, wollte ich neben der E-Bassgitarre einen E-Kontrabass mit einem etwas anderen Klangbild einsetzen. Der E-Kontrabass sollte aus Holz mit einer schönen ausdrucksstarken Maserung gebaut werden.
Bei einem fünfsaitigen E-Basskörper muss schon bei der Konstruktion berücksichtigt werden, dass hier die enormen Zugkräfte der Saiten, die bei ca. 120 bis 130 Kilogramm liegen, aufzufangen sind. Ich habe hier entschieden, das Holz in Kompositbauweise zu verbauen. Zwei Leisten aus Perlholz sind mit einer Leiste Birkenholz in der Mitte zusammengeklebt. Zusätzlich ist unter dem oberen und mittleren Teil des Griffbrettes noch einen Spannstab eingebaut.
Als Griffbrett kam ein Stück Eisbirke, bekannt auch als geflammte Birke, zum Einsatz. Diese spezielle Maserungsvariante des Birkenholzes, die durch eine unregelmäßige, flammen- oder wolkenartige Zeichnung auffällt, ist sehr dekorativ. In Verbindung mit dem rötlichen Perlholz entstand ein außergewöhnliches Korpusdesign. Für weitere Bauteile, wie den Sattel, den Steg, die Saitenaufhängung und den Stacheleinsatz, habe ich schwarzes Ebenholz eingesetzt. Alle Holzteile haben als Finish eine glänzende Politur aus Hartwachsöl.
Die Tonabnahme ist gesplittet in magnetische Pickups und Piezo-Technik. Als Pickups kamen Einzelpickups für jede Saite der Firma EMG zum Einsatz. Diese aktiven Pickups sind mit einem entsprechenden EMG-Vorverstärker gekoppelt. Den Piezo-Tonabnehmerstab habe ich oben in den Saitensteg eingebaut. Die hier abgenommen Tonschwingungen ergeben in Verbindung mit der hierauf abgestimmten Elektronik einen weichen Klang, der sich vom Klang der magnetischen Pickups unterscheidet. Die gesamte Elektronik mit dem Lautstärkeregler mit Ein-Aus-Schalter, dem Tonabnehmer-Umschalter, dem Batteriefach und der Ausgangsbuchse ist von hinten zugänglich in den kleinen Korpus unter dem Saitensteg eingebaut. Dadurch wird das Design des E-Kontrabasses von oben und den Seiten gesehen nicht beeinträchtigt.
Das Griffbrett des E-Kontrabasses hat im Gegensatz zu den Griffbrettern der E-Bassgitarren natürlich keine Bünde; allerdings habe ich zur visuellen Orientierung Bundmarkierungen im seitlichen Teil des Griffbretts eingelassen.
Die Saiten werden mit Einzelmechaniken der Firma Rubner gestimmt. Zum Spielen steht der E-Kontrabass auf einem Stachel, kann aber auch zusätzlich an einem dreibeinigen Stativ befestigt werden.